Heckenkrankheiten erkennen und vorbeugen – was Gartenbesitzer wissen sollten
H ecken sind nicht nur grüne Grenzen, sondern auch wichtige Lebensräume für Vögel, Insekten und andere Tiere. Damit sie gesund und dicht wachsen, benötigen sie Pflege – und vor allem ein wachsames Auge. Denn auch robuste Heckenarten sind nicht vor Krankheiten gefeit. Pilzinfektionen, Bakterienbefall oder Schädlingsdruck können die Vitalität einer Hecke stark beeinträchtigen. Oft zeigen sich erste Anzeichen an verfärbten Blättern, kahlen Stellen oder einem gestörten Neuaustrieb. Wer frühzeitig reagiert, kann meist größere Schäden verhindern und seine Hecke gezielt behandeln. Auf dieser Seite informieren wir über die häufigsten Heckenkrankheiten und geben Hinweise zur Erkennung, Vorbeugung und Behandlung. Besonders wichtig: Viele Erkrankungen lassen sich durch einen angepassten Schnitt, gute Standortwahl und gesunde Bodenverhältnisse vermeiden.
Blattbräune – braune Flecken und frühzeitiger Blattfall
Blattbräune tritt bei verschiedenen Heckenarten wie Kirschlorbeer oder Hainbuche auf. Sie äußert sich durch braune, teilweise eingesunkene Flecken auf den Blättern, die später vertrocknen und abfallen. Ursache sind meist Pilzsporen, die sich bei feuchter Witterung schnell verbreiten. Betroffene Blätter sollten entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Ein luftiger Standort und die Vermeidung von Staunässe wirken vorbeugend.
Echter Mehltau – weißer Belag auf Blättern und Trieben
Der Echte Mehltau zeigt sich als mehlig-weißer Belag auf den Oberseiten der Blätter. Betroffen sind oft Liguster, Berberitze oder junge Hainbuchen. Die Pilzsporen gedeihen besonders bei warmem, trockenem Wetter. Erkrankte Pflanzenteile sollten zügig zurückgeschnitten werden. Eine kaliumbetonte Düngung stärkt die Widerstandskraft der Pflanze.
Rindennekrose – abgestorbene Stellen an der Rinde
Vor allem Thuja und Zypressen können von Rindennekrose betroffen sein. Dabei sterben einzelne Triebe oder ganze Zweige ab, die Rinde wirkt eingesunken und trocken. Auslöser sind meist Pilze oder Bakterien, die durch mechanische Verletzungen oder Frostschäden eindringen. Wichtig ist, die betroffenen Stellen großzügig zurückzuschneiden und die Schnittflächen sauber zu halten. Auch das Werkzeug sollte nach dem Einsatz desinfiziert werden.
Triebsterben – wenn ganze Äste vertrocknen
Triebsterben ist eine der gravierenderen Erkrankungen bei Heckenpflanzen. Ursache können Pilze wie Phytophthora oder Pestalotiopsis sein, die über den Boden oder verletzte Wurzeln eindringen. Symptome sind plötzlich vertrocknende Triebe, die sich leicht herausziehen lassen. Eine Verbesserung der Bodenstruktur und regelmäßiges Mulchen helfen bei der Vorbeugung. In schweren Fällen kann nur noch eine vollständige Entfernung helfen.
Wurzelfäule – die unsichtbare Gefahr im Boden
Wurzelfäule wird oft erst spät erkannt, da die Schäden im Verborgenen beginnen. Die Hecke wächst schlecht, bekommt gelbe Blätter und lässt die Triebe hängen. Verursacht wird sie durch zu feuchte Böden und Pilze wie Armillaria oder Phytophthora. Vorbeugend wirkt eine gute Drainage und ein Verzicht auf Staunässe. Bereits geschädigte Pflanzen sollten ausgegraben und der Boden gut gelockert werden.
Buchsbaumzünsler – gefräßiger Schädling mit Folgen
Zwar keine Krankheit im klassischen Sinn, aber dennoch eine der gefährlichsten Gefahren für Buchsbaumhecken: Der Buchsbaumzünsler. Die grün-schwarzen Raupen fressen in kurzer Zeit ganze Hecken kahl. Frühzeitige Kontrollen und das Absammeln der Raupen können helfen. Bei starkem Befall empfehlen sich biologische Mittel wie Bacillus thuringiensis oder der Rückschnitt bis ins gesunde Holz.